Lipolymphödem – Wenn das Lymphsystem durch eine erhöhte Fettansammlung beeinträchtigt wird
Ein Lipolymphödem ist eine Folge eines Lipödems. Im Laufe der Zeit sorgt dieses dafür, dass der Abtransport der Lymphe nicht mehr optimal erfolgen kann. So kommt es zu einem dauerhaften Lymphstau, der sich in vermehrten Wassereinlagerungen im Gewebe zeigt. Und all das resultiert aus der erhöhten, krankhaften Fettansammlung in diesen Bereichen.
Ein Lipolymphödem kann in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten, und zwar überall dort, wo es auch Fettödeme gibt: im Bereich der Oberschenkel, der Hüfte, der Arme und des Pos. Die Wassereinlagerungen können sich bis zu den angrenzenden Hand- und Fußrücken ausdehnen. Möglich ist auch eine Ausdehnung auf Zehen und Finger. Dies führt meist zu einer erheblichen Einschränkung der Beweglichkeit von Händen, Beinen oder Füßen.
Was genau ist ein Lipolymphödem?
Bei einem Lipolymphödem handelt es sich um eine Folgeerkrankung, die bei einem Fettödem auftreten kann. Diese zeigt sich beispielsweise in extrem geschwollenen Fuß- oder Handrücken. In diesem Bereich verfügt die Haut über keinerlei Elastizität mehr, was bedeutet, dass sich die Haut nicht mehr anheben lässt.
Die Krankheit stellt also eine Kombination aus Lipödem und Lymphödem dar. Dieses kann zu erheblichen Beschwerden führen, was sich in einem schlechten Gangbild und in permanenten Druck- und Spannungsschmerzen zeigen kann. Liegt parallel noch eine Adipositas vor, kann dies die Beschwerden noch um ein Vielfaches verschlimmern. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber nicht, dass eine bestehende Adipositas auch ein Lipolymphödem bedingen muss – dahinter stecken auch andere Gründe.
Wie entsteht ein Lipolymphödem?
Ein Lipolymphödem geht immer aus einem Lipödem hervor. Es bildet sich, wenn sich das Unterhautfettgewebe erheblich vergrößert und in der Folge auf die Lymphbahnen drückt. So wird das Lymphsystem in seiner Arbeit gehindert und es kommt zum Stau der Lymphflüssigkeit.
Die Entstehung eines Lipolymphödems kann verhindert werden, und zwar durch eine frühzeitige Behandlung des Lipödems. Wird die Vermehrung der Fettzellen in einem frühen Stadium gestoppt, sinkt auch das Risiko für ein Lipolymphödem.
Was kann man dagegen tun?
Zur Behandlung eines Lipolymphödems kommt beispielsweise eine spezielle, physikalische Entstauungstherapie infrage. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsmethoden, etwa spezieller Kompressionswäsche, Physiotherapie und Lymphdrainage. Ziel ist es, die Beschwerden nicht nur zu lindern und den weiteren Fortschritt der krankhaften Fettverteilungsstörung zu stoppen, sondern positiv zu beeinflussen. Natürlich geht es auch darum, die Funktionsfähigkeit des Lymphsystems wieder zu verbessern.
Auch eine Liposuktion, also eine Fettabsaugung, kann eine Therapieform bei einem Lipolymphödem sein. Dabei wird das überschüssige Fettgewebe dauerhaft entfernt, was zu einer erheblichen Linderung der Beschwerden führen kann. In der Folge ist es dann wichtig, auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und viel Bewegung zu achten.
Muss ein Lipolymphödem immer behandelt werden?
Ja, die Krankheit erfordert eine adäquate Behandlung. Ohne eine Therapie verstärken sich die Beschwerden noch und es kann zu einer Vielzahl von Folgeerscheinungen kommen. Ein unbehandeltes Lipolymphödem stellt auch für die Haut im betroffenen Bereich eine erhebliche Belastung dar. So kann es zu trockener, rissiger Haut kommen, die zudem noch sehr dünn ist. Die natürliche Schutzschicht ist nicht mehr intakt, was es bakteriellen Erregern leichter macht, sich einzunisten. Entzündliche Infektionen oder Allergien können die Folge sein. Aus diesem Grund sollte ein Lipolymphödem möglichst frühzeitig behandelt werden – am besten noch, bevor es überhaupt entstehen kann.