Die verschiedenen Krankheitsstadien einer Fettverteilungsstörung
Bei einer Fettverteilungsstörung, die auch als Lipödem bezeichnet wird, bilden sich typische Fettansammlungen im Unterhautfettgewebe. Bevorzugt zeigt sich eine Fettverteilungsstörung an den Oberarmen oder den Oberschenkeln, am Po oder im seitlichen Bereich der Hüften. Eine Lipödemerkrankung kann auch an den Unterarmen oder den Waden auftreten.
Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein, angefangen von genetischer Disposition bis hin zu hormonellen Veränderungen. Meist zeigt sich die Störung nach der Pubertät oder in den Wechseljahren. Auch nach einer Schwangerschaft kann ein Fettödem auftreten. Das Problem ist, dass sich Störung der Fettverteilung nicht durch eine Umstellung der Ernährung oder ein straffes Sportprogramm beseitigen lässt. In jedem Fall ist sind bei Lipödemen auf lange Sicht gesehen der medizinische Rat gefragt, abhängig vom Stadium und Verlauf der Störung.
Eine Fettverteilungsstörung äußert sich in verschiedenen Stadien und Verläufen. Dabei kann der Krankheitsverlauf ganz unterschiedlich gestaltet sein. Mit der Zeit nehmen die Beschwerden und auch die optischen Auswirkungen zu. Neben dem Überschuss an Fettgewebe kommt es als begleitende Symptome zu einer Fettverteilungsstörung auch zu Druck- und Spannungsschmerzen in den jeweiligen Bereichen.
In wie viele Stadien lässt sich die Störung unterteilen?
Eine Fettverteilungsstörung wird in 3 Stadien unterteilt:
- Stadium I (Orangenhaut): Im ersten Stadium äußert sich eine Lipödemerkrankung in einer verdickten Unterhaut, die eine feinknotige Fettstruktur aufweist. Die Hautoberfläche ist in diesem Stadium noch glatt.
- Stadium II (Matratzenhaut): In diesem Stadium weist die Hautoberfläche klar erkenn- und spürbare Unebenheiten auf. Die Fettstruktur im Unterhautfettgewebe ist ebenfalls grobknotiger.
- Stadium III (Wammenstadium): Im dritten und letzten Stadium ist das Fettgewebe zusätzlich härter und auch derber. Es kommt zur Bildung von asymmetrischen Hautlappen, die groß und unförmig sind.
Neben diesen 3 Stadien kann sich die Störung auch noch unterschiedlich äußern. Es erfolgt eine Unterteilung in 5 verschiedene Typen, beginnend bei Typ I (Reiterhosenphänomen). Bei Typ 5 handelt es sich um ein Lipolymphödem, bei dem sich die Wassereinlagerungen bis in die Finger und Zehen ausdehnen können.
Ab welchem Stadium muss behandelt werden?
Bereits im ersten Stadium ist es ratsam, eine Fettverteilungsstörung zu behandeln. Zu den konservativen Behandlungsmethoden zählen beispielsweise Physiotherapie, Lymphdrainage, die Umstellung der Ernährung und das Tragen von spezieller Kompressionsware. Die genannten Therapieformen können allerdings lediglich für eine Linderung der Symptome sorgen.
Eine Fettabsaugung, auch mit dem Begriff Liposuktion bezeichnet, stellt eine moderne, sehr effektive Behandlung dar. Im Rahmen einer Fettabsaugung ist es möglich, Fettgewebe erheblich zu reduzieren und gleichzeitig auch das eingelagerte Gewebewasser zu entfernen. Auf diese Weise entsteht eine harmonische Silhouette des Körpers und die Beschwerden werden vollständig, oder zum größten Teil beseitigt.
Eine Liposuktion, nach der Tumeszenzmethode, kann in allen Stadien einer Fettverteilungsstörung durchgeführt werden. Gerade im ersten Stadium reicht meist eine einzige Behandlung aus. Im fortgeschritteneren Stadium kann es notwendig sein, mit Liposuktion mehrere Bereiche zu behandeln.
Kann die Krankheit gefährlich werden?
Eine Fettverteilungsstörung, die nicht behandelt wird, und immer weiter voranschreitet, kann negative Folgen für die eigene Gesundheit haben. Der vermehrte Anteil an Fettgewebe in der Unterhaut kann das Lymphsystem beeinflussen. So wird der Abfluss der Gewebeflüssigkeit eingeschränkt, was nach einiger Zeit zu erheblichen Schäden führt. Dann kann es, je nach Ausprägung, zum Beginn eines Lipolymphödems kommen. Dies ist einer der Gründe, warum sie in einem möglichst frühen Stadium behandelt werden sollte.
Weitere Auswirkungen, die eine unbehandelte Verteilungsstörung des Fetts haben kann, äußern sich in orthopädischen Beschwerden. So kann ein ausgeprägtes Fettödem zu Haltungsschäden oder Fußfehlstellungen führen. Bei fortgeschrittenen Verläufen kann sich das Lipödem bis zu den Fußknöcheln oder in die Finger ausdehnen. Die Folge sind erhebliche Schmerzen und Steifheitsgefühle in den Füßen oder Händen.