Lipödem Schwangerschaft – wichtige Infos für schwangere Frauen
Während die Schwangerschaft ohnehin eine aufregende Zeit ist, ist sie für Lipödem-Patientinnen mit folgenden Fragen verbunden: Lipödem und Schwangerschaft – kann das gut gehen? Vererbe ich mein Lipödem an mein Kind? Trotz Lipödem Schwangerschaft?
Zwar sind die Ursachen für ein Lipödem nicht ganz klar, allerdings kann man davon ausgehen, dass es durch die weiblichen Hormone verursacht wird. Die Fettverteilungsstörung wird durch hormonelle Veränderungen begünstigt. Daher hält sich die Aussage: Schwangerschaft verschlimmert Lipödem. Ist das wahr oder nur ein Mythos?
Kann der Hormonhaushalt in der Schwangerschaft das Lipödem begünstigen?
In der Schwangerschaft verändern sich die Hormone Östrogen, Humanes Choriongonadotropin (HCG) und Gestagen, um den Körper auf das Baby anzupassen und sich für die Geburt vorzubereiten. Daher kann das Lipödem durch Schwangerschaft durchaus schlimmer werden. Meist verstärken sich bei Betroffenen die Symptome wie Schmerzen oder schwere Beine, doch auch ein weiteres Wachstum des Lipödems ist möglich.
Allerdings erfährt nicht jede Lipödempatientin Verschlimmerungen von ihrem Lipödem durch Schwangerschaft. Wie eine Umfrage gezeigt hat, bemerken 54 % keine Schwierigkeiten bei Lipödem und Schwangerschaft.
Ist eine manuelle Lymphdrainage für schwangere Frauen gefährlich?
Eine Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) kann in der Schwangerschaft grundsätzlich durchgeführt werden. Dies ist allerdings vom Befinden der Schwangeren abhängig. Zudem sollte bei jeder Behandlung Rücksprache mit dem behandelnden Gynäkologen gehalten werden. Einzig von einer tiefen Lymphdrainage im Becken- oder Bauchbereich sollten Patientinnen absehen: Vor allem in der Frühschwangerschaft kann diese den Fötus gefährden.
Ist eine Liposuktion bei einem Fettödem besser vor oder nach der Schwangerschaft?
Da die Fettabsaugung (Liposuktion) die bislang einzige Möglichkeit ist, um schadhafte Fettzellen loszuwerden, fragen sich Patientinnen häufig, ob das Lipödem nach Schwangerschaft oder davor entfernt werden soll. Ärzte raten dazu, diesen Eingriff vor einer Schwangerschaft vornehmen zu lassen, da sich die Symptome dadurch während der Schwangerschaft nicht verschlimmern können. Zudem wird dadurch das Risiko gering gehalten, dass das Lipödem durch Schwangerschaft an Größe zunimmt.
Das Lipödem nach Schwangerschaft zu entfernen, bedeutet zudem, dass man nach der Geburt etwa ein halbes Jahr abwarten muss, um den Eingriff überhaupt vornehmen lassen zu können.
Sollte bei schwangeren Frauen die Kompressionsversorgung beibehalten werden?
Es ist wichtig, auch während der Schwangerschaft eine Kompressionsversorgung wie zum Beispiel Lastofa Forte zu tragen. Diese verhindert eine Ausbreitung von dem Lipödem durch Schwangerschaft. Es ist aufgrund des sich stetig verändernden Bauchumfangs häufiger notwendig, die Versorgung anzupassen. Als Schwangerschaftsversorgung sind folgende Möglichkeiten gegeben:
- Strumpfhose mit Umstandsleibteil: Das Leibteil ist besonders weit geschnitten, sodass es den Bauch nicht einengt.
- Strumpfhose mit offenem Leibteil: Der Bauch bleibt frei und die Strumpfhose wird mithilfe eines elastischen Bands in der Taille gehalten.
- Oberschenkelstrümpfe: Diese sind nicht abhängig vom Bauchumfang.
- Mehrteilige Versorgung: Oberschenkel- oder Kniestrümpfe können mit Radler- oder Bermudahosen und einem Umstandsleibteil kombiniert werden.
Ist das Lipödem vererbbar?
Vor allem wenn bereits andere Familienmitglieder von einem Lipödem betroffen sind, liegt die Vermutung nahe, dass auch das Kind unter einem Lipödem leiden wird. Aus diesem Grund entscheiden sich viele mit Lipödem gegen eine Schwangerschaft. Doch auch hier kann man keine allgemeingültige Aussage treffen: Nicht jedes Kind muss zwangsläufig das Lipödem seiner Mutter erben.
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